Unter dem Menüpunkt Literatur lesen_inspiriert werden findet ihr eine neue Rezension von Lann Hornscheidt, dieses Mal zum Buch von Karen Köhler: Miroloi. Viel Spaß, Freude & Inspiration zum_beim Lesen!


Eine Insel, im Mittelmeer. Fernab vom sonstigen Leben. Irgendwann im letzten Jahrhundert, es gibt Hubschrauber auf der Welt, Beamte, Tageszeitungen. Es gibt noch kein Internet, kein Telefon. Alles das gibt es auf der Insel nicht. Ein Hubschrauber fliegt einmal über die Insel, zur großen Verwunderung der Bewohn*erinnen. Ein Beamter kommt, aus der fernen Stadt, und macht dem Dorf deutlich, dass es ihm an Strom mangelt und dieser kommen wird – und damit auch die Steuern, die zu entrichten sind an ein System weit weg, was Hauptstadt und Regierung heißt. Das alles ist eine große Verwunderung für das Dorf, welches außer dem Händler und dem einmal im Jahr für ein paar Wochen kommenden Arzt, keine Verbindung mit einer Welt jenseits dieser Insel hat. Ein hermetisch abgeschlossener, von Meer umgebener Raum.

Hier weiterlesen.

(c) Alena Klinger

Am 10. & 11., sowie am 17. & 18. Januar 2020 ist Lann Hornscheidt wieder als Gastdozentex an der Universität Innsbruck und gibt ein Blockseminar zu Sprache, Genderismus und Rassismus. Auch dieses Jahr wird es darum gehen, Ideen und Gedanken dazu zu entwickeln, wie in diese Zusammenhänge interveniert werden kann.

Aus der Veranstaltungsbeschreibung: „Gender und Race werden täglich durch Sprache als relevante soziale Kategorien reproduziert. Damit einhergehend werden auf Gender- und Racekonzeptualisierungen beruhende Hierarchien verfestigt. Im Kurs setzen wir uns mit der Frage auseinander, wie diskriminierende Sprachhandlungen bspw. Heteronormativität, Cis- und Zweigeschlechtigkeit machtvoll herstellen und welche Effekte die Verwendung von Personenbenennungsformen wie Namen im Hinblick auf die Sprecher*innen- und Adressat*innenposition hat. Ziel des Kurses ist es, Genderismus und Rassismus als als intersektional/-dependent zu Migratismus, Klassismus und Ableismus zu verstehen und Sprachpraktiken machtsensibel zu analysieren und in diese zu intervenieren.“

Für mehr Infos zur Veranstaltung bitte diesem Link folgen.

An der Goethe-Universität Frankfurt findet im aktuellen Wintersemester 2019/2020 eine Ringvorlesung statt, in der es um Transgender Studies geht. Sie heißt Trans*formationen und findet mittwochs von 18-20 Uhr statt. Auch Lann Hornscheidt wird in diesem Rahmen einen Vortrag halten mit dem Titel „Exit Gender“. Dabei wird es auch um das neu erschienene Buch von Lio Oppenländer und Lann Hornscheidt gehen.

Der Vortrag findet am Mittwoch, den 27.11. von 18:00-20:00 statt. Mehr Infos gibt es auf der Webseite der Ringvorlesung.


 

Mehr Infos zu Exit Gender.

Floods Cove

Gestern ist in der WELT ein Artikel von Lann Hornscheidt erschienen. Der Titel ist „Freie Liebe ist die Zukunft“ – Thema des Artikels ist, wie Freiheit denkbar ist, wie sie mit lieben zusammenhängt und warum anti_diskriminierende Interventionen aus privilegierter Perspektive so häufig als „Bedrohung der Freiheit“ konstruiert werden.

Unter diesem Link könnt ihr den ganzen Artikel lesen.

 

 

 

 

„Floods Cove“ by ashleyhexum66 is licensed under CC BY-SA 2.0

Unter dem Menüpunkt Literatur lesen_inspiriert werden findet ihr eine neue Rezension von Lann Hornscheidt, dieses Mal zum Buch von Claire-Louise Bennett: Teich. Viel Spaß, Freude & Inspiration zum_beim Lesen!


Ich mag Bücher, die mir das Gefühl geben, dass es sein kann, ein Leben, welches nicht komplett in Leistungslogiken aufgeht, sondern nach anderen Prämissen mäandernd, nachdenklich, offen und weit ab von gesellschaftlichen Normalitätslogiken ist. Ich mag Bücher, die mir das Gefühl geben, dass es für andere auch schwierig sein kann rauszugehen, Ordnung zu halten, innen und außen, Ängste positiv bei sich zu lassen, einen eigenen Rhythmus zu finden, mit so gesellschaftlich selbstverständlich und klaren Job- und Beziehungslogiken zu hadern, sich selbst zu verstehen und andere stehen zu lassen.
Ein solches Buch ist Teich. Ein Buch über das Staunen an sich selbst in einem Leben, in dem, nach Krimi- und Leistungskriterien, vielleicht nicht so unglaublich viel passiert – und in dem gerade deshalb sehr viel inneres Bewegen, Nachdenken, Humor, Zweifeln, Freuen und Fragen, geteilt wird.

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Unter dem Menüpunkt Literatur lesen_inspiriert werden findet ihr eine neue Rezension von Lann Hornscheidt, dieses Mal zum Buch von Lesley Nneka Arimah: Was es bedeutet, wenn ein Mann aus dem Himmel fällt. Viel Spaß, Freude & Inspiration zum_beim Lesen!


Krass. Das hab ich bei jeder einzelnen Erzählung auf verschiedene Weisen immer wieder gedacht. Die erste, ganz zu Beginn also, hat mir tatsächlich den Atem genommen, so unvermittelt konfrontiert diese mit den Auswirkungen struktureller Gewalt. Losgelassen hat mich keine der Erzählungen, so unterschiedlich sie auch sind. Ein heftiges, berührendes, tief gehendes Buch. Jede der elf Erzählungen in dem Band hallt beim Lesen in mir wider und nach dem Lesen lange in mir nach. Ich habe ein starkes Bedürfnis, mit anderen über das Gelesene zu sprechen, weil es mir so komplex, so grundlegend und so wichtig vorkommt, dass ich mich dazu austauschen will. Das Austauschen mit anderen hat die Wahrnehmung der Komplexität der Geschichten jeweils noch vertieft.

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Unter dem Menüpunkt Literatur lesen_inspiriert werden findet ihr eine neue Rezension von Lann Hornscheidt, dieses Mal zum Buch von Annie Ernaux: Die Jahre. Viel Spaß, Freude & Inspiration zum_beim Lesen!


Für wex zum Lesen zu empfehlen?
DFür Menschen, die eine Geschichte der französischen letzten 80 Jahre lesen wollen aus Perspektive einer Frau, die genau diese Zeitspanne in Frankreich gelebt hat. Für Menschen, die über ihr eigenes Leben und Erleben des eigenen Lebens nachdenken wollen auf der Grundlage eines genialen Textes, in dem die Gesellschaft, die strukturellen Bedingtheiten des eigenen Lebens mit ebendiesem und durch eine Erzählung von diesem in ihrer Verwobenheit erzählt werden.

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Foto: Doris Spiekermann-Klaas

Letzte Woche fanden in Berlin mehrere CSD-Veranstaltungen statt. Pünktlich dazu hat der Berliner Tagesspiegel ein Interview mit Lann Hornscheidt unter der Überschrift „Lasst uns Gender verabschieden“ veröffentlicht.

Darin spricht Lann nicht nur über die rechtliche Möglichkeit einer dritten Option in Ausweisdokumenten, sondern auch über die Hintergründe zum Buch „Exit Gender“, was Lann dieses Jahr zusammen mit Lio Oppenländer im Verlag w_orten & meer veröffentlicht hat.

Wenn ihr Lust darauf habt, das Interview zu lesen oder zu hören, es ist unter diesem Link abrufbar.


Ein kleiner Ausschnitt aus dem Interview:

„Lann Hornscheidt, seit diesem Jahr existiert ein dritter Geschlechtseintrag, die Kategorie „divers“. Damit erkennt der Staat an, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Ihnen geht das allerdings nicht weit genug, Sie schlagen mit Lio Oppenländer in Ihrem Buch „Exit Gender“ vor, sich ganz von Gender zu verabschieden. Wieso?
Dass es das Gesetz gibt, ist gut, auch wenn es sehr restriktiv angelegt ist. Menschen brauchen ja eine medizinische Indikation, um zum dritten Geschlecht zu zählen. In der Öffentlichkeit wird es allerdings mehr so wahrgenommen, dass „divers“ Menschen meint, die sich selbst nicht als Frauen oder Männer verstehen. Das ist eine begrüßenswerte Wahrnehmung. „Exit Gender“ hat jedoch eine andere Perspektive, denn solange wir weiter an Geschlechterkategorien festhalten – egal wie viele es sind –, kann die damit zusammenhängende Diskriminierung nicht grundlegend überwunden werden.“

Quelle und Link zum ganzen Interview im Tagesspiegel.

 

 

 

 

Unter dem Menüpunkt Literatur lesen_inspiriert werden findet ihr eine neue Rezension von Lann Hornscheidt, dieses Mal zum tollen Buch von Hanya Yanagihara: Das Volk der Bäume. Viel Spaß, Freude & Inspiration zum_beim Lesen!


Für wex zum Lesen zu empfehlen?
Das Buch ist krass. Jede Seite ist voll von direkter und indirekter, subtiler, direkter, persönlicher, selbstgefälliger, legitimierter, verschleierter, unverhohlener Gewalt. Das war für mich richtig anstrengend zu lesen. Das Buch hat mich herausgefordert und diese Herausforderung halte ich für sehr produktiv – auch das massive Lesen von Gewalt in seiner ungebrochenen, von den Ausübenden gar nicht als solche wahrgenommenen Form und die Fragen, die ich mir als Person mit weißen Privilegien in dieser Gesellschaft damit stellen kann.

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